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Für 14 Millionen erstanden

Senat kauft Radialsystem in Friedrichshain für „mehr Kultur“ zurück

Das Radialsystem von der Spree aus gesehen: Vor zwölf Jahren kam der Glasaufbau drauf
Das Radialsystem von der Spree aus gesehen: Vor zwölf Jahren kam der Glasaufbau drauf Foto: ilona Studre

Der Umbau zum Veranstaltungszentrum begann schon 2004. Jetzt kauft Berlin die Halle mit 800 bzw. 400 Plätzen zurück. Der Preis hat sich mittlerweile mehr als versiebenfacht.

Was für ein Deal! Berlin kauft in Friedrichshain das Radialsystem am Spreeufer zurück. Nach B.Z.-Informationen zahlt der Senat 14,4 Millionen Euro dafür.

Nicht gerade ein Schnäppchen! 2004 hatte der private Eigentümer für das Grundstück in der Holzmarktstraße nur 1,9 Millionen Euro an die landeseigenen Berliner Wasserbetriebe gezahlt. Der Preis hat sich also mehr als versiebenfacht.

Das Radialsystem ist ein stillgelegtes Abwasserpumpwerk. Der Name rührt von den radial auslaufenden Leitungen. Es entsorgte die Abwässer von 400.000 Einwohnern, pumpte die gereinigten Abwässer auf das Rieselfeld nach Falkenberg. Bis 1999 wurde die Anlage noch genutzt.

Kultursenator Klaus Lederer (Linke)
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) (Foto: picture alliance / Maurizio Gamb) Foto: gam fgj .

2004 begann der Umbau für eine neue Zukunft als Veranstaltungszentrum. Was jedem Ausflügler auf einem Spreedampfer sofort ins Auge fällt: der geradezu schwebende Glaskasten über dem ehemaligen Kesselhaus. Ein millionenschwerer Umbau. Im September 2006 wurde der neue Kulturtempel eröffnet. Vor allem wurde das Radialsystem als Stammhaus der Tanz-Compagnie Sasha Waltz & Guests über Berlins Grenzen hinaus bekannt.

Kultursenator Klaus Lederer (43, Linke) hatte seit Monaten für den Ankauf des Areals gekämpft, als der Eigentümer signalisierte, dass er sich von dem Objekt trennen will. Lederers Zukunftsplan fürs Radialsystem: „Mehr Kultur statt Kommerz, ein Schwerpunkt für zeitgenössischen Tanz. „Da fehlt es an derartigen Orten, und wo welche sind, sind sie eher bedroht.“

Die Gründerzeitimmobilie beherbergt zwei Veranstaltungshallen (800 und 400 Plätze), drei Studios, Foyer, Restaurant und Terrasse. Der Vertrag der jetzigen Mieter läuft bis Mitte 2021, kann noch einmal um fünf Jahre verlängert werden.Kultursenator Klaus Lederer (Linke) (Foto: picture alliance / Maurizio Gamb)

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