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Schlechte IGA-Bilanz

In Berlin sind zehn Millionen Euro Minus schon ein Erfolg

Besucheransturm: Am letzten Öffnungstag gab es Sonntag einen neuen Rekord
Besucheransturm: Am letzten Öffnungstag gab es Sonntag einen neuen Rekord Foto: ped

Am Sonntag war der letzte IGA-Tag. Trotz deutlich verfehlter Ziele ist der Senat zufrieden.

Der letzte Öffnungstag brachte am Sonntag bei schönstem Sonnenschein mit 35.000 Besuchern einen neuen Rekord. Dennoch hat die Internationale Gartenausstellung (IGA) in Marzahn nicht die Erwartungen erfüllt: Nur 1,6 statt zwei Millionen Tickets verkauft, zehn Millionen Euro weniger Einnahmen als geplant.

Trotzdem spricht der Senat von Erfolg

Die Blumenschau war als Aushängeschild der Stadt geplant, ein Prestigevorhaben auch von Rot-Rot-Grün. Am Ende zahlte sich das für den Steuerzahler aber nicht aus.

Bei der feierlichen Abschlussveranstaltung am Nachmittag waren dann nur die beiden Staatssekretäre Sawsan Chebli (39) und Christian Gaebler (52, beide SPD) vertreten. Gaebler versuchte, die IGA schönzureden. Zu B.Z.: „Wir haben 150 Millionen investiert, den Kosten- und Zeitplan eingehalten, die ,Gärten der Welt‘ ertüchtigt und den Kienberg wieder erlebbar gemacht.“

Ja, auch er hätte sich mehr zahlende Blumenfreunde gewünscht, sagt Gaebler. „Aber diejenigen, die das hier sehen konnten, waren begeistert.“

IGA-Attraktion: Die Seilbahn befördert Blumenfreunde über das 100 Hektar große Gelände
IGA-Attraktion: Die Seilbahn befördert Blumenfreunde über das 100 Hektar große Gelände (Foto: dpa) Foto: ped

Dem schließt sich Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek (41) an. „Ich war lange kritisch. Nun war ich ein paarmal da und muss sagen, es ist großartig geworden. Eine tolle Mischung aus Landwirtschafts-, Umwelt- und Bildungsprojekten. Leider hatten wir die miesesten Wetterbedingungen, die man sich vorstellen kann.“

Dass sich das Ganze finanziell nicht gelohnt hat, stört die Grünen-Politikerin nicht. „Es gab noch nie eine IGA mit einer schwarzen Null.“

Zu viel Euphorie für zu wenig Erfolg

CDU-Stadtentwicklungsexperte Stefan Evers (38) hält die Lobreden des Senats für etwas übertrieben. „Ein großer Erfolg hätte anders ausgesehen, so viel Euphorie ist nicht ganz angebracht.“

Und weiter: „Ich hätte mir auch größeren Zuspruch erhofft, Berlin und der IGA hätte ich einen echten Sommer gewünscht. Aber Marzahn-Hellersdorf wird davon noch lange profitieren.“ Da ist er sich mit Staatssekretär Gaebler einig: „Für den Bezirk war diese Veranstaltung ein Image-Gewinn und vieles wird über den IGA-Tag hinaus erhalten bleiben.“

Themen: IGA 2017
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