Berlin. Die Spritze bohrte sich in den Zeh des Fünfjährigen. Ob er mit HIV infiziert wurde, lässt sich frühestens in sechs Wochen sagen.

Auf einem Spielplatz an der Stallschreiberstraße in Kreuzberg ist am Montag ein Fünfjähriger in eine Spritze mit HIV-infizierten Blut getreten. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Dem Bericht zufolge bohrte sich die Nadel der Spritze durch den Turnschuh des Jungen milimetertief in dessen linken großen Zeh. Aus der Einstichstelle sei Blut ausgetreten. Die Mutter des Jungen sei mit ihrem Kind sofort ins Krankenhaus Friedrichshain gefahren, von dort in die Kinderrettungsstelle des Virchow-Klinikums der Charité in Wedding verwiesen worden.

Dort hätten die Mediziner festgestellt, dass sich in der Spritze HIV-positives Blut befunden habe. Ob der Fünfjährige beim Kontakt mit der Spritze ebenfalls mit HI-Viren infiziert wurde, lasse sich spätestens in sechs Wochen vorstellen. "So lange braucht der Körper, bis er Antikörper gegen das Virus bildet, die dann im Blut nachgewiesen werden können", zitiert das Blatt Jens Petersen, den Sprecher der Berliner Aids-Hilfe. Eine Ansteckung sei im beschriebenen Fall allerdings unwahrscheinlich, es sei denn, es hätte sich um eine Spritze mit ganz frischem Blut gehandelt.

Auf dem Spielplatz an der Stallschreiberstraße verkehren häufiger Drogenkonsumenten.