Jedes siebte Auto in Berlin betroffen: So hart trifft das Diesel-Urteil die Hauptstadt 

Berlin – Was rollt da auf die Hauptstadt zu? Kurz nach dem spektakulären Diesel-Urteil rechnet Berlins Industrie- und Handelskammer schon mal vor, dass allein Berlins Unternehmen 88 000 Fahrzeuge umrüsten oder ersetzen müssten – geschätzte Kosten: 240 Millionen Euro!

Hinzu kämen Unternehmen aus dem Brandenburger Umland, die Berlin beliefern wollen, sagte IHK-Experte Jochen Brückmann dem RBB.

Insgesamt sind in Berlin und Brandenburg rund 430 000 Autos betroffen. In der Hauptstadt selbst 13 Prozent der 1 409 642 zugelassen Fahrzeuge. Also jedes siebte.

Ob, wo und wann im Stadtgebiet das Diesel-Fahren bis einschließlich Abgasnorm 4 und später eventuell für Norm 5 verboten wird, entscheiden laut Verkehrssenatorin Regine Günther (55, parteilos) die kommenden zehn Monate. Frühestens 2019.

Denn Berlin hat Maßnahmen auf den Weg gebracht, um Stickoxide zu reduzieren: BVG-Busse mit wirksamen Filtern ausgerüstet und E-Busse bestellt. Taxi-Unternehmen und öffentliche Fuhrparks sollen auf emissionsarme Fahrzeuge umsteigen. Vor allem wird getestet, ob Tempo 30 auf Problemstraßen einen flüssigeren Verkehr ermöglicht. Los geht’s im April auf der Leipziger Straße.

Der Verkehrssenat will bis Jahresende auswerten, wie erfolgreich die Maßnahmen sind, sagte Günther. Sie wolle prüfen, ob Fahrverbote für Diesel-Autos auf einzelnen Straßen mit extrem hoher Luftverschmutzung nötig seien (siehe Kasten). „Da werden wir wohl Probleme haben, ohne Fahrverbote durchzukommen“, glaubt die Senatorin. Verbote für einige Straßen würden Sinn ergeben, wenn sich dadurch „kein Ausweicheffekt“ ergebe.

Verglichen mit anderen Großstädten fahren in Berlin aber extrem wenige Diesel (26 %, Rang 91 von 100). 

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