Auto parkte in zweiter Reihe, Motor und Radio liefen: Stadtrat schlief mit 1,4 Promille am Steuer ein

Jan-Christopher Rämer (36, SPD) betrunken aus Verkehr gezogen

Von: Von AXEL LIER

Berlin – Wer schläft, sündigt nicht, sagt ein Sprichwort. Doch wer betrunken in seinem Auto mit laufendem Motor schläft, der muss mit einer Strafanzeige rechnen. 

So ergeht es jetzt Schulstadtrat Jan-Christopher Rämer (36): Der SPD-Politiker wurde in Berlin betrunken aus dem Verkehr gezogen.

Dienstagmorgen gegen 4.10 Uhr in Neukölln. Zwei Angestellte des Zentralen Objektschutzes (ZOS) fahren eine sogenannte Objektschutzstreife durch die Leinestraße. Vor sich entdecken sie ein Hindernis.

Polizeisprecher Winfrid Wenzel: „In zweiter Reihe parkte ein Auto. Der Motor sowie das Radio liefen, die Beleuchtung des Wagens war eingeschaltet und der Autofahrer schien zu schlafen.“

Die ZOS-Mitarbeiter alarmieren einen Funkwagen. Die Beamten vom Abschnitt 55 kontrollieren die Papiere des Schlafenden – und sind überrascht. Denn nach BILD-Informationen ist es Neuköllns Bildungsstadtrat Rämer (SPD), der von ihnen geweckt wurde. Die Polizisten bitten den Politiker, in ein Alkoholmessgerät zu pusten. Das Ergebnis: 1,44 Promille.

„Dem Autofahrer wurde in einer Gefangenensammelstelle von einem Arzt Blut abgenommen“, sagt der Polizeisprecher weiter. Es wurde zudem Strafanzeige wegen „Führen eines Fahrzeuges im Verkehr mit absoluter Fahrunsicherheit infolge Genusses alkoholischer Getränke“ erstattet.

Verkehrsrechtsanwalt Matthias Ohle in BILD: „Zunächst muss geklärt werden, ob der Fahrer Ersttäter ist. Aber der Führerschein wird entzogen und es wird eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung folgen.“

Noch im März hatte der Bildungsstadtrat einen Präventionsworkshop der Helmholtz-Schule moderiert. Es ging um die Wirkung von Alkohol auf den Organismus und auf das Verhalten im Straßenverkehr.

► Jan-Chris­to­pher Rämer ließ Fragen von BILD nach dem Polizeieinsatz unbeantwortet. In seiner Behörde hat er sich krankgemeldet.

Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (39, SPD) sagte, dass sie über den Vorfall informiert worden sei. „Wir werden uns hier zusammensetzen und beraten, welche Konsequenzen wir aus diesem Verhalten ziehen.“

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