Berlin. Zuvor war immer von 300 Personen die Rede. Spandaus Bundestagsabgeordnete Kai Wegner kritisiert den Wortbruch gegenüber den Anwohnern.

In der Flüchtlingsunterkunft am Waldschluchtpfad in Hohengatow werden offenbar auf Dauer deutlich mehr Asylsuchende leben als zuletzt diskutiert. Nach Informationen des Spandauer Bundestagsabgeordneten Kai Wegner (CDU) soll die bisherige Erstaufnahmeeinrichtung im Süden Spandaus zur Gemeinschaftsunterkunft mit 630 Plätzen umgewandelt werden. Eine Sprecherin der Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) relativierte gegenüber der Berliner Morgenpost zwar die Zahl. Das sei nur die denkbare Kapazität. „Es wird über 500 Plätze niemals hinausgehen“, sagte sie.

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    Breitenbachs Vorgänger Mario Czaja (CDU) hatte allerdings Anwohnern zugesagt, die Unterkunft werde künftig nur 300 Plätze haben. Auch SPD-Vertreter hatten sich für diese Platzzahl ausgesprochen. „Dieses Ziel hat mir der Senat im September 2016 noch einmal bestätigt“, sagte Kai Wegner. Er spricht von Wortbruch gegenüber den Anwohnern. „Ich fordere Frau Senatorin Breitenbach auf, die lang gemachten Zusagen einzuhalten.“

    Elke Breitenbachs Sprecherin betonte, für die dringende Sanierung des ehemaligen Pflegeheims, in dem derzeit rund 400 Flüchtlinge leben, werde es eine Machbarkeitsstudie geben. „Die weitere Planung erfolgt unter Abstimmung mit dem Bezirk.“ Mit dem Eigentümer Vivantes sei ein Vertrag zunächst bis Ende 2019 unterzeichnet worden, bestätigte sie. Das Objekt solle langfristig als Gemeinschaftsunterkunft dienen.

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