Das Internationale Congress Centrum (ICC) ist eines der interessantesten und bedeutendsten Bauwerke der Berliner Nachkriegsgeschichte und zugleich eines der größten Streitthemen der Berliner Landespolitik. Einst als modernstes und weltweit erfolgreichstes Kongresszentrum gelobt und ausgezeichnet, gilt es heute als Sanierungsfall. Im April 2014 wurde das ICC geschlossen, nur 35 Jahre nach seiner Eröffnung. Von Dezember 2015 bis September dieses Jahres diente es als Notunterkunft und Erstanlaufstelle für Flüchtlinge. Seitdem dämmert das Gebäude im Stil der High-Tech-Architektur mit seiner markanten, silbergrauen Aluminium-Fassade wieder ungenutzt vor sich hin.

Nun können die Berliner wenigstens in einer Fotoausstellung erleben, wie es im Innern des futuristisch anmutenden „Raumschiffs“ aussieht. Die Berliner Architektin und Architekturfotografin Mila Hacke hat seit 2002 zum ICC recherchiert und dort mit Großformatkameras fotografiert, zuletzt im Auftrag der Architektenkammer zur letzten Messe im Congress Centrum, der Tourismusbörse ITB im März 2014. Die Berliner CDU zeigt in ihrer Landesgeschäftsstelle von Dienstag an eine Auswahl der Fotos von Mila Hacke unter dem Titel „ICC – Architekturikone und Zukunftsort“. Die Expertin ist fasziniert von der Architektur. „Das Gebäude strahlt Souveränität und Großzügigkeit aus“, so Hacke.

CDU-Landesvorsitzende Monika Grütters möchte mit der Präsentation der Bilder das einmalige Potenzial dieses Berliner Wahrzeichens zeigen, die politische Debatte über die künftige Nutzung des Gebäudes bereichern und „ein klares Zeichen gegen die immer wiederkehrende Abriss-Diskussion setzen“. Einen Abriss lehnt auch Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) ab, ein Verkauf des Bauwerks sei nicht ihre „favorisierte Option“, so Pop. Ziel bleibe eine Nutzung für Kongresse, Messen und Veranstaltungen. Dafür habe das Land Berlin 200 Millionen Euro vorgesehen. Als erste Schritte sind Schadstoffsanierung und Erneuerung der Technik geplant.

Ausstellung in der CDU-Landesgeschäftsstelle, Kleiststraße 23–26 (nahe Wittenbergplatz). Bis Sommer 2018, Mo. bis Do.,
9–17 Uhr, Fr., 9–15.30 Uhr, Eintritt frei