MAIN-KINZIG-KREIS

MIT Main-Kinzig: Lehren aus aktueller Krise ziehen!

MIT Main-Kinzig: Mehr Resilienz für Deutschland - Symbolbild: Pixabay


Donnerstag, 20.05.2021
von MIRIAM ROMMEL

MAIN-KINZIG-KREIS - Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Main-Kinzig (MIT) fordert in einer Pressemeldung, Lehren aus der aktuellen Krise zu ziehen und die Bundesrepublik durch vorausschauende Planungen und strategische Investitionen für die Zukunft bewusst resilienter und unabhängiger von Importen und internationalen Lieferketten zu machen, ohne dabei die Firmen oder die Bürger zu bevormunden.

„Wir brauchen in den kommenden Monaten mehr als warme Worte, rhetorische Beruhigungspillen und Zielformulierungen, sondern klare Konzepte und erste Ergebnisse. Deutschland wird mehr und mehr statt zum Exportweltmeister zum Weltmeister im Probleme benennen, zetern und kritisieren. Das dies an einigen Stellen angebracht ist, bleibt dabei unbestritten, aber es braucht noch viel mehr den Willen die Probleme der Gegenwart und der Zukunft nicht nur zu benennen, sondern diese auch zu lösen“ so MIT Kreisvorsitzender Volker Rode.

Während die Corona-Pandemie in weiten Teilen Europas einmal mehr unter Kontrolle scheint, schockieren Länder wie Indien und Brasilien mit täglichen Infektionszahlen in unvorstellbarerer Höhe. Doch nicht nur gesundheitspolitisch stehen diese Länder mit dem Rücken zur Wand auch der Zusammenbruch international Lieferketten bringt Problem in In- und Ausland mit sich. Dies zeigte sich zuletzt an einem eklatanten landesweiten Mangel an medizinischem Sauerstoff in Indien.

In vielen Ländern gelten aktuell Beschränkungen für Personal und Waren aus Corona-Krisengebieten. Zu groß ist die Angst vor einer „Killervariante“ des Corona-Virus und dessen negative Auswirkung auf die bisher erreichten weltweiten Impffortschritte. Die daraus resultierenden Lieferengpässe kommen nun auch bei der deutschen Industrie und den Verbrauchern vor Ort an. Doch nicht nur die Pandemie trägt Ihren Teil dazu bei auch Großschadensereignisse wie etwa die Havarie des Transportschiffs im Suez-Kanal, Brände und andere Unglücksfälle wirken heute nicht nur regional, sondern international.

Im Besonderen die Knappheit an Vorprodukten und Produktionsgütern ist bereits seit Wochen ein "unübersehbares Problem" für die Industrie geworden. Jetzt beginnt dieses Problem auch auf die Verbraucher vor Ort durchzuschlagen. In Teilen Europas werden ganze Fabriken gedrosselt oder vorübergehend geschlossen. Kein Wunder, wenn Halbleiter, Prozessoren, Plastik, Holz und Baustoffe nach und nach zur Mangelware werden oder aufgrund von explosionsartigen Preissteigerungen nicht mehr am Markt zu wirtschaftlichen Preisen verfügbar sind. Die Folgen sind vielfältig und reichen von Kurzarbeit bis zum kompletten Exportstopp. Im Ergebnis droht in vielen Ländern ein konjunktureller Einbruch trotz oder grade wegen guter Auftragslage und Rekordwerten an den Börsen.

„Die internationale Wirtschaft hat sich in der Krise bisher als robust erwiesen. Diese Widerstandsfähigkeit haben sich viele Staaten mit Steuergeld teuer erkauft, um so diese Krise zu überbrücken. Welchen Schaden die Wirtschaft insgesamt genommen hat wird man jedoch erst sehen, wenn die staatlichen Hilfsprogramme wie das Kurzarbeitergeld auslaufen und das Insolvenzrecht wieder wirksam durchgreift. Die aktuellen Lieferengpässe und Lieferausfälle zeigen die Schattenseite einer globalisierten Welt ohne Netz und doppelten Boden, in der eine „just-in-time“ Fabrikorganisation nicht mehr funktioniert“ erläutert MIT Stadtverbandsvorsitzender Patrick Heck

Die MIT Main-Kinzig fragt deshalb, wie kann man die Resilienz von Deutschland schnell, konkret und nachhaltig verbessern, um die deutsche Wirtschaft unabhängiger von Importprodukten zu machen?

Der Bund der deutschen Industrie (BDI) fordert beispielsweise den Bau neuer nationaler Fabriken im Bereich der Halbleiter-Produktion, notfalls auch mit staatlicher Förderung. Wie auch im Bereich der Medikamenten-Produktion sieht die MIT MKK hierin den notwendigen Teil einer neuen deutschen Industriestrategie, um die Resilienz der Bundesrepublik zu verbessern. Dabei gilt es ausdrücklich nicht die Globalisierung und internationale Lieferketten an sich zu kritisieren, sondern gezielt die industrielle Abhängigkeit in Teilbereichen zu verringern.

Der international tätige Unternehmensberater Steffen Reitz aus Hanau, empfiehlt den Konsumenten mehr in die Pflicht zu nehmen. „Die Nachfrage steuert das Angebot. Wenn man bei Waren deren Herkunft und Produktionsstandort auf den ersten Blick erkennbar macht, dann würden es die die Verbraucher einmal mehr selbst in der Hand haben“. In den kommenden Wochen wird die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Main-Kinzig Ihren Teil dazu beitragen, um mittels eines Leitpapiers den politischen Entscheidungsträgern ein nützliches Werkzeug an die Hand zu geben um nachhaltig resiliente Strukturen aufzubauen.

„Für viele Unternehmen und In stellt Vertrauen in den Standort und Sicherheit am Standort einen erheblichen Motivationsfaktor für Investitionen dar. Sicherheit in all seinen Facetten ist ein Grundbedürfnis, welches auf gesellschaftlicher, machtpolitischer und technischer Ebene durch unterschiedliche Akteure schnell ins Wanken gebracht werden kann. Hierauf müssen sich Unternehmen, Städte und Gemeinden vorbereiten und resiliente Strukturen schaffen. Die Corona-Krise wird leider nicht die letzte Krise sein, der sich Staat und Gesellschaft stellen müssen“ fügt MIT Sicherheitsexperte Jörg Dreger abschließend an. (pm) +++

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