Berlin, 19.04.2024
 
 
Newsletter vom 10. April 2015
 
Wir wollen ein freundliches und offenes Deutschland für Flüchtlinge
 
Die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge ist stark angestiegen. Inzwischen kommen so viele Flüchtlinge zu uns, wie seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Vor allem die hohe Instabilität im Nahen Osten führt zu einem Anstieg des Flüchtlingsstroms. Allein in Syrien sind aufgrund des schrecklichen Bürgerkrieges über 11 Millionen Menschen auf der Flucht, davon über 7 Millionen in Syrien selbst und 4 Millionen sind in andere Länder geflohen. Die meisten der Flüchtlinge befinden sich in Nachbarländern Syriens. Das brutale Vorgehen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ hat die Situation noch verschärft. Eine große Anzahl der Flüchtlinge findet den Weg nach Europa und auch nach Deutschland.
 
Gerade deshalb hat der Brandanschlag im sachsen-anhaltinischen Tröglitz die Menschen in unserem Land und in Europa entsetzt. Es werden alte Erinnerungen wach an die entsetzlichen Anschläge auf Asylbewerberheime unter anderem in Rostock und Hoyerswerda vor über zwanzig Jahren. Der Generalsekretär des Europarates, Thorben Jagland, beschrieb in dieser Woche eine Atmosphäre von „Hass und Intoleranz“ in Europa, welche die Demokratie „zunehmend gefährde.“ Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einem bundesweiten Phänomen: „Tröglitz sei überall.“
 

Meine Meinung

 
Ich verurteile den Brandanschlag in Tröglitz aus tiefstem Herzen. Ich versetze mich in die Lage, wie es ist, wenn mein Leben oder das Leben meiner Familie und Freunde in meiner Heimat bedroht ist. Dann komme ich mit großer Mühe und erheblichen Gefahren in ein anderes Land, dessen Sprache ich nicht spreche und in dem ich niemanden kenne. Dabei vermisse ich meine alte Heimat, aber ich glaube mich zunächst in Sicherheit. Und in meine bescheidene Unterkunft wird ein Brandsatz geworfen.
 
Die Haltung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, Tröglitz sei „überall“, verstehe ich. Auch in Schleswig-Holstein gibt es Feindseligkeit gegenüber Fremden und Flüchtlingen. Deshalb ist Tröglitz überall. Aber der Brandanschlag allein ist nicht Tröglitz. Auch dort haben sich Menschen gefunden, die helfen und sogar privaten Wohnraum zur Verfügung stellen. Und gerade hier in unserer Heimat, in Schleswig-Holstein und auch im Kreis Rendsburg-Eckernförde, bin ich sehr beeindruckt von der großen Anteilnahme und Hilfsbereitschaft der Menschen an der Lage der Flüchtlinge. Die von mir am 30. März initiierte Flüchtlingskonferenz, an der neben verantwortlichen Mitarbeitern der Verwaltung auch viele ehrenamtliche Flüchtlingshelfer teilnahmen, hat dies eindrucksvoll bestätigt. Nahezu täglich erreichen mich in meinem Büro Briefe und Mails von aufmerksamen Bürgern, die auf Probleme der Flüchtlinge hinweisen und persönlich helfen wollen. Dafür möchte ich auch an dieser Stelle danken. Diese Botschaften werde ich weitertragen, in den Bundestag, aber auch in den Europarat, dessen Parlamentarischer Versammlung ich als Abgeordneter angehöre. Wir wollen ein freundliches und offenes Deutschland.
 
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende!
 
 
Ihr

Johann Wadephul
 
 
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