Berlin, 16.04.2024
 
 
Newsletter 1|2015
 
Der Anschlag von Paris erfordert das freiheitliche Engagement aller Menschen
 
Die erste Woche des neuen Jahres wurde überschattet von dem furchtbaren Terroranschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris. Deutschland trauert mit dem französischen Volk und den Angehörigen der Opfer. Bis Samstag sind auch die Flaggen auf den Einrichtungen des Bundes auf Halbmast gesetzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ebenso wie Bundesinnenminister Thomas de Maiziere vor einer Pauschalisierung gegenüber Muslimen gewarnt. Zwischen dem Islam und islamistischen Extremisten müsse unterschieden werden. Bereits in ihrer Neujahrsansprache hat die Bundeskanzlerin davor gewarnt, sich den Aktionen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) anzuschließen. Viele von ihnen würden lediglich „Hass im Herzen“ tragen. Der Bundesinnenminister hat hervorgehoben, dass in Deutschland alle Sicherheitskräfte intensiv kooperieren, um die Menschen bestmöglich zu schützen. Eine absolute Sicherheit vor Terroranschlägen könne es in einer freiheitlichen Gesellschaft aber nicht geben.
 
Meine Meinung
 
Ich stimme ohne jeden Vorbehalt Bundeskanzlerin Angela Merkel zu, dass wir auch nach dem Terroranschlag von Paris kein Pauschalurteil über den Islam treffen dürfen. Es ist meine Überzeugung, dass die große Mehrheit der Muslime in unserem Land friedliebend ist. Das erlebe ich in zahlreichen Gesprächen, beispielsweise mit Flüchtlingen aus dem Raum des Nahen Ostens. Dennoch dürfen wir den entstandenen Konflikt nicht leugnen. Wer Terrorismus unterstützt, muss mit aller Härte die Konsequenzen erfahren. Das sollte meiner Meinung nach bis zum Verlust der Staatsangehörigkeit für Deutsche gehen, die sich am sogenannten Dschihad aktiv beteiligen. Dieses Verhalten ist mit den Werten unserer Verfassung unvereinbar. Die Bertelsmann-Stiftung hat zufällig zeitgleich zu dem Pariser Anschlag eine Studie zu den Einstellungen der Deutschen zu Muslimen vorgelegt. Im Ergebnis nehmen die Vorbehalte gegen den Islam zu. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen im Islam eine Bedrohung oder sie sind der Auffassung, der Islam passe nicht in unsere „westliche Welt“. Diese Ergebnisse müssen uns alarmieren. PEGIDA, die populistischen Inhalte der Alternative für Deutschland oder auch ein Kampf der Kulturen sind aber nicht die richtige Antwort. Die Studie zeigt nämlich auch, dass die Vorbehalte gegenüber dem Islam geringer sind, wenn die Menschen persönlichen Kontakt zu Muslimen haben. Wir brauchen deshalb keine PEGIDA-Demonstrationen. Wir brauchen ein aktives Engagement aller Menschen für unsere freiheitliche Gesellschaft. Aller Menschen heißt aber auch: einschließlich der Muslime. Es reicht nicht allein, dass sie sich von religiös motivierten Terroristen distanzieren. Sie sind wie alle in unserem Land lebenden Menschen gefordert, die Werte unserer Verfassung und die Werte Europas aktiv zu schützen.
 
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen ein gutes und gesundes neues Jahr. Und ich wünsche mir, dass das neue Jahr dennoch ein Jahr des Friedens und der Freiheit wird.
 
Ihr

Johann Wadephul
 
 
Impressum

Inhaltlich verantwortlich für den Newsletter ist: Dr. Johann David Wadephul, MdB
 
Dr. Johann David Wadephul, MdB
Paradeplatz 10
24768 Rendsburg
Tel.: 04331/1416-0
E-Mail: info@johann-wadephul.de
 

Abmelden von diesem E-Mail-Verteiler können Sie sich hier.