| | | 24.03.2016 | | Nicht verführen lassen zu Hass und Gewalt | | Wieder einmal wurde die Welt in dieser Woche in einen Schockzustand versetzt. Islamistische Terroristen haben in Brüssel barbarische Anschläge in der Metrostation Maelbeek und auf dem Flughafen Zaventem verübt. 31 Menschen sind tot, 300 weitere sind verletzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte: „Wir fühlen uns unseren Nachbarn in Belgien heute ganz nahe.“ Durch die neuen Terrorakte wird die Debatte um mehr Sicherheit in Europa nun noch intensiver geführt. Bereits vor den Anschlägen in Brüssel hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière in einem Brief an die EU-Kommission kritisiert, dass zu viele Einzelinformationen aus verschiedenen Datensystemen nicht zusammengeführt werden. Nach den Anschlägen konkretisiert der Minister, es gäbe zu viele „Datentöpfe“ nebeneinander: die Ausländerbehörden, die Visabehörden, die Polizei und die Nachrichtendienste. Der Datenaustausch müsse verbessert werden. Dazu gehöre auch ein Ein- und Ausreiseregister für den Schengen-Raum. Meine Meinung Ich unterstütze die Forderung von Thomas de Maizière, den Datenaustausch zu verbessern. Wir dürfen unschuldige Menschen keinem Generalverdacht aussetzen, aber begründete Verdachtsfälle müssen über die Grenzen von Ländern und Behörden hinweg verfolgt werden. Ungerechtfertigt wäre aber der Eindruck, wir hätten bisher nichts getan. Das EU Counter Terrorism Center arbeitet seit Beginn des Jahres an der länderübergreifenden Verbesserung der polizeilichen Zusammenarbeit. In der Counter Terrorism Group haben sich zudem 30 Geheimdienste zu einem informellen Bündnis zusammengeschlossen. Sie arbeiten an gemeinsamen Erkenntnissen zu ausländischen Kämpfern, an gemeinsamen Analyseprojekten und Bedrohungslagebildern. Erschüttert bin ich, dass erneut so viele Menschen bei einem Terrorakt sinnlos sterben mussten. Mich berührt besonders, dass ein ehemaliger Praktikant meines Berliner Büros den Anschlag miterlebte. Ich bin froh, dass er lebt und körperlich nach eigener Aussage „nur wenig abbekommen“ hat. Aber es erfüllt mich mit Wut und Zorn, dass ein junger Mensch aus meinem Bekanntenkreis diese Erfahrung machen musste. Ich frage mich, wie ich mit dieser Wut umgehen soll? Ostern ist ein Fest des Friedens. Kreuzigung und Auferstehung gehören zur christlichen Hoffnung. Der Papst erteilt den Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis. Der Segen steht symbolisch für einen Erlass der Sünden. Nehmen wir diesen Erlass nicht als Freispruch. Nehmen wir ihn als Motivation, nicht gleiches mit gleichem zu vergelten. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen und Freunden gesegnete Osterfeiertage! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Ihr
Johann Wadephul
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