28. Juli 2017
Trauer um zwei Bundeswehr-Soldaten in Mali
Der Tod zweier Bundeswehr-Soldaten aufgrund eines Hubschrauberabsturzes im afrikanischen Mali hat den Einsatz auf tragische Weise in unser Gedächtnis gerufen. Der Einsatz ist mittlerweile zum größten Auslandseinsatz der Bundeswehr geworden. Seit der Mandatserweiterung durch den Bundestag im Januar dieses Jahres können bis zu 1.000 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der UN-Mission MINUSMA eingesetzt werden. Zusammen mit den 300 Soldaten der Ausbildungsmission EUTM-Mali liegt die Personalstärke der Bundeswehr in der Sahel-Zone sogar noch vor dem deutschen Kontingent in Afghanistan. Seit März 2017 sind im Rahmen von MINUSMA vier deutsche Kampfhubschrauber vom Typ „Tiger“ sowie vier Transporthubschrauber „NH90“ in das afrikanische Land verlegt worden. Sie ersetzten die abziehenden niederländischen Hubschrauber, die bislang u.a. den Abtransport von verwundeten Soldaten übernommen haben.
 
Die Stabilisierung Malis und der Sahel-Zone ist inzwischen zu einer zentralen Aufgabe der Afrikapolitik der Bundesregierung geworden. Bis 2012 galt Mali mit seiner demokratisch-gewählten Regierung als positives Beispiel in der Region. Der Militärputsch 2012 und die Unabhängigkeitsbestrebungen der Tuareg-Rebellen im Norden stürzten das Land in eine tiefe Krise. Der französische Militäreinsatz 2013 endete mit einem Sieg über die islamistischen Rebellen, gefolgt von anschließenden Präsidentschaftswahlen. Seit 2015 besteht nun ein innerstaatliches Friedensabkommen, das einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung des Landes darstellt. Deutschland unterstützt innerhalb der EUTM-Mission die Ausbildung und Reformierung der malischen Armee. Sie soll in Zukunft die Souveränität, Sicherheit und Stabilität Malis eigenständig gewährleisten. Als Teil von MINUSMA ist die Bundeswehr außerdem am Schutz der Waffenruhevereinbarung sowie an vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien beteiligt. Ziel soll es sein, die Aussöhnung und einen nationalen politischen Dialog voranzutreiben.
 
 
Meine Meinung
 
Auf dem G20-Gipfel wurde deutlich, dass Afrika für Deutschland und Europa eine immer größere Wichtigkeit einnimmt. Die Afrika-Strategie der Bundesregierung zielt darauf ab, die afrikanischen Staaten zu einer friedlichen und wirtschaftlich-prosperierenden Region zu entwickeln. Staaten sollen ihren Bürgern neue Lebens- und Bleibeperspektiven eröffnen können. Wirtschaftliche und soziale Entwicklungen brauchen ein sicheres politisches Umfeld, um wachsen zu können Daher finde ich es sehr gut, dass die Bundesregierung die afrikanischen Staaten im Kampf gegen Terrorismus, Kriminalität und Verarmung in der Region intensiv unterstützt. Insbesondere Mali kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Der Norden Malis grenzt nicht nur an den Mittelmeer-Anrainerstaat Algerien, sondern ist zugleich eine Wegmarke auf der Fluchtroute von Zentralafrika nach Europa.
 
Der Absturz eines „Tiger“-Hubschraubers in Mali in dieser Woche, bei dem beiden Piloten ums Leben gekommen sind, hat gezeigt, dass auch dieser Bundeswehreinsatz gefährlich für das Leben unserer Soldatinnen und Soldaten ist. Den Familien und Angehörigen der Piloten gilt unsere aufrichtige Anteilnahme und Mitgefühl. Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten einen wertvollen Beitrag zur Stabilisierung Malis. Bislang ist die malische Regierung und Armee allein noch nicht in der Lage für ihre Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Die malische Präsidentschaftswahl 2013 hat mit einer Rekordwahlbeteiligung von 53 Prozent jedoch deutlich gezeigt, dass das malische Volk zu Frieden und Demokratie zurückfinden will. Daher ist der Einsatz unserer Bundeswehr zusammen mit humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit aus meiner Sicht ein wichtiger Beitrag. Unser Ziel ist es Mali in eine friedliche Zukunft führen zu helfen und die strukturellen Ursachen für Flucht und Vertreibung zu beseitigen. All unseren Soldatinnen und Soldaten, die dazu beitragen, gebührt daher unser Dank.
 
 
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und erholsame Sommerferien!
 
 
Ihr

Johann Wadephul

 
 
Impressum

 
Inhaltlich verantwortlich für den Newsletter ist: Dr. Johann David Wadephul, MdB
 
Dr. Johann David Wadephul, MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel.: 030-227 71119
E-Mail: info@johann-wadephul.de
 

Abmelden von diesem E-Mail-Verteiler können Sie sich hier.