Der #BerlinBrennt-Protest wird fortgesetzt. Am größten ist der Ärger derzeit in der Feuerwache Oderberger Straße in Prenzlauer Berg.
Die Mail aus der Feuerwehr-Führung erreichte die Mitarbeiter am Dienstag, 16.47 Uhr: „Aufgrund eines Ausfalls der Heizungsanlage und der damit verbundenen Warmwasseraufbereitung ist die Feuerwache 1300 für mindestens fünf Tage nicht für den Dienstbetrieb nutzbar.”
Die Zahl 1300 steht für die Feuerwache an der Oderberger Straße, mitten in Prenzlauer Berg. Nach Angaben eines Behörden-Sprechers werden 14 Kollegen und ihre Fahrzeuge auf umliegende Wachen, etwa in Wedding oder Weißensee, verlagert. Es könnten trotzdem alle Einsätze abgedeckt werden, so der Sprecher.
Ein Feuerwehrmann aus der Wache sagt hingegen, eine „Einsatzverzögerung ist programmiert“.
In der Mail steht noch ein Satz, der immer öfter so oder ähnlich fällt: „Aufgrund eines technischen Defektes ist das Löschhilfefahrzeug 1300/2 ausgefallen und kann mangels Reservefahrzeugen nicht ersetzt werden.”
► Fahrzeugmangel, zu wenig Personal, hohe Einsatzzahlen und eine schlechte Bezahlung sorgten dafür, dass Feuerwehrleute schon im April unter dem Motto „#BerlinBrennt” eine Mahnwache am Roten Rathaus initiierten. Nach wochenlangem Protest hatten sich Gewerkschaften, Personalräte und Politik endlich auf Neuerungen (z.B. reduzierte Arbeitszeit) verständigt.
Der Verein „Berlin brennt” ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden: „Die Probleme sind unverändert vorhanden.” Am Freitag, ab 16 Uhr, entzünden Mitglieder deshalb erneut eine Feuertonne vor dem Roten Rathaus.
Hauptbrandmeister Oliver Mertens von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zur B.Z.: „Die Tonne steht nicht mehr für die ursprüngliche Bewegung, der von uns unterstützten Initiatoren. Die Unzufriedenheit der Kollegen können wir aber nachvollziehen.“