Zu viel Sex und Drogen im berühmtesten Club der Welt? : Verwirrung um AfD-Antrag zum Berghain 

Von: Christian Barth

Berlin – Ein Antrag der AfD Berlin zum berühmtesten Club der Welt hatte für Aufregung gesorgt. Demnach sollte die Party extrem begrenzt werden. Doch im Laufe des Donnerstags wurde der Antrag wieder zurückgezogen. 

► Auslöser für die Aufregung war ein Antrag der AfD im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Demnach sollte den Betreibern des Berghain die gewerberechtliche Erlaubnis entzogen werden – und der angesagte Club in Zukunft gründlich umgestaltet werden.

Dies geht aus einem Antrag hervor, den Unterzeichnerin Sibylle Schmidt (parteilos) für die AfD im dortigen Bezirksparlament (BVV) gestellt hat.

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Öffnungszeiten von 22 bis 6 Uhr, keine Drogen, kein Sex!

Ein neuer Betreiber solle einige Auflagen einhalten, so der Antrag: Öffnungszeiten von 22 bis 6 Uhr, „um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus’ zu ermöglichen“. Sexuelle Handlungen seien „durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden“.

Drogen aller Art und „unintelligente, unansehnliche Wichtigtuer“

Interessant: Schmidt selbst ist in der Clubszene durchaus bekannt! Sie betrieb in den 1980er Jahren den Szene-Club „Blockschock“ in Berlin-Kreuzberg, gründete Mitte der 90er dann die Berliner „Tanzschule Schmidt“. Die Begründung des AfD-Antrags: Seit Jahren fänden im Berghain zahlreiche Verstöße statt.

Drogen aller Art „werden konsumiert und können leicht erworben werden. Durchgängige Öffnungszeiten fordern den Gebrauch wach haltender Substanzen geradezu heraus. In umliegende Krankenhäuser werden junge Frauen und Männer eingeliefert, die durch chemische Substanzen die Kontrolle über sich verlieren und z.T. missbraucht werden“, heißt es in dem Schreiben.

Der Antrag verweist auch auf eine amerikanische Touristin, die nach einem Berghain-Besuch verstarb. Später kritisiert Schmidt dann in der Begründung, dass „unintelligente, unansehnliche Wichtigtuer“ zahlungswillige Kunden nicht in den Club ließen.

„Da ist wohl jemand nicht am Türsteher vorbeigekommen“

In den sozialen Netzwerken zog der AfD-Antrag bereits Spott auf sich: „Da ist wohl jemand nicht am Türsteher vorbeigekommen...“, machte sich der Berliner CDU-Politiker Stefan Evers über die Antragstellerin lustig.

Verfasserin Schmidt war es aber offenbar durchaus Ernst mit ihrem Anliegen: Es sei „Aufgabe des Bezirksamtes, unerfahrene Gäste und Berlin Besucher vor unverantwortlichen und gefährdenden Betrieben zu schützen.“

AfD zieht Antrag wieder zurück

Im Laufe des Donnerstags zog die AfD den Antrag allerdings wieder zurück. Er sei nicht mit der Fraktion abgestimmt gewesen, hieß es aus Parteikreisen. Und Ronald Gläser, Sprecher des AfD-Landesverbands, sagte der Deutschen Presseagentur: „Die AfD ist keine Verbotspartei.“

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