Ein grotesk anmutender Aufzug sorgt derzeit an Berlins Straßen für erstaunte Blicke und Kopfschütteln. Der Zug besteht aus einem halben Dutzend historischer Fahrzeuge, darunter einem Nachbau eines russischen T34-Panzers sowie eines Kanonenbootes. Begleitet wird die „Parade“ von etwa 30 Personen, die rote Fahnen der einstigen Sowjetunion wehen und aus Lautsprechern die „Internationale“ erklingen lassen. Am Sonntag war der Aufzug auf der Friedrichstraße unterwegs, am Montag auch auf dem Kurfürstendamm. Genehmigt wurden die von der Polizei begleiteten Aufzüge vom 5. bis zum 7. November. Aktivisten wollen damit den 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution würdigen. Zuvor waren sie bereits in Hamburg, Bremen und Hannover unterwegs.

In einer Info-Broschüre erklären die Initiatoren, darunter eine bislang unbekannte Gruppe namens „Klassenkampf statt Weltkrieg“, die Fortführung der Revolution sei notwendig im Kampf gegen „Kapitalisten und Konterrevolutionäre“. Kritiker der Aktion erinnern daran, dass die Oktoberrevolution in Russland der Beginn einer totalitären Diktatur mit Millionen an Todesopfern war.